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Übergewicht bei Kindern

Übergewicht entwickelt sich zu einer regelrechten Epidemie. Das hat Millionen von chronischen Erkrankungen wie Diabetes, Herzinfarkt und Schlaganfall zur Folge.

Die Zahlen sind schockierend: „Nur etwa sechs Prozent der Kinder und Jugendlichen haben heute Normalgewicht“, lautet das Ergebnis einer Studie, die unter mehr als 20.000 Kindern und Jugendlichen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gemacht wurde.

18 Prozent waren übergewichtig, 47 Prozent jedoch krankhaft übergewichtig. Sie leiden an Adipositas – Fettsucht. „Eine Zeitbombe“, klagen Experten. Folgeerkrankungen dieser Übergewichtslawine seien Diabetes mellitus, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schäden an den überlasteten Gelenken und Verdauungsstörungen.

Zwei Faktoren sind nachweislich die Ursachen der Fettsucht-Epidemie

Falsche Ernährungsweise und mangelnde Bewegung. „Wir essen zu viel Fett, zu viel Zucker und zu viel Fleisch“. Das ist das Fazit des ersten Europäischen Ernährungs- und Gesundheitsberichtes, der die Ernährungsgewohnheiten in 14 europäischen Ländern untersuchte. Erfreulicherweise hat nach dieser Studie der Verzehr empfehlenswerter Nahrungsmittel wie Obst und Gemüse, Fisch und gesunder Pflanzenöle zugenommen. Bedauerlicherweise aber auch der Verbrauch von Zucker, Bier, tierischen Fetten, Fleisch und Geflügel. Das heißt im Klartext: Wir essen immer mehr, und zwar von allem.

Der Teufelskreis

Werden viel Zucker und leicht verwertbare Kohlenhydrate aufgenommen, setzt die Bauchspeicheldrüse übermäßig große Mengen an Insulin frei. Das aber stoppt den Fettabbau im Körper und löst gleichzeitig Heißhunger aus. Wenn dann erneut etwas Süßes oder leicht verwertbare Kohlenhydrate gegessen werden, mündet das in einen Teufelskreis: Es entsteht wieder Hunger, das Übergewicht wächst unaufhaltsam, der Blutzuckerspiegel steigt. Allmählich entsteht eine Unempfindlichkeit der Körperzellen für Insulin, die Zuckerverwertung wird dadurch verschlechtert. In den Blutgefäßen bilden sich Ablagerungen, die zu Verengungen (Arteriosklerose) und als schlimmste Folge zur Thrombose bzw. zum Herzinfarkt oder Schlaganfall führen.

Fettverzehr verringern

Da Fett mit 9 Kalorien pro Gramm mehr als doppelt so viel Energie liefert wie Kohlenhydrate und Eiweiß, muss der Fettverzehr auf ein vernünftiges Maß verringert werden. Vor allem die gesunden Fette (mehrfach ungesättigte Fettsäuren), die in Pflanzenölen wie Rapsöl, Leinöl oder Walnussöl und in Seefischen wie Hering, Lachs, Makrele und Thunfisch, in Leinsamen, Nüssen und Sojaprodukten enthalten sind, sollten auf den Speiseplan gesetzt, dafür die eher krank machenden tierischen Fette von rotem Fleisch und Geflügel gemieden werden.

Davor sollten Kinder sich hüten

Hüten sollte man sich vor allen gesättigten versteckten Fetten, die sich in süßem Gebäck wie Blätterteig, Waffeln, Schokolade, in Fleischsalat, Leberwurst, Wiener Würstchen, Bratwurst, Kartoffelchips, Torten und Kuchen, in Käse wie Camembert, Mascarpone oder Emmentaler, in Pommes frites und Toast Hawaii, in Käsespätzle, Pizzas, Salami, Leberkäse und Frühlingsrollen verbergen.

Stattdessen sollten Sie viel pflanzliche Nahrung zu sich nehmen, also Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Gemüse und Obst, die uns mit basischen Mineralstoffen wie Kalium, Kalzium und Magnesium, aber auch mit den wichtigen Ballaststoffen versorgen. Nüsse führen uns wertvolle Fettsäuren und ebenso wie Sojaprodukte pflanzliches Eiweiß zu. Achten Sie darauf, wenn sie Fleisch essen, dass Sie magere Stücke auswählen.

Gesunde Ernährung fängt beim Pausenbrot

Vor allem sogenannte Lebensmittel für Kinder, die den Eltern assoziieren sollen, sie würden ihrem Nachwuchs etwas Gutes tun, sind meistens reich an Fett und Zucker. Wer seine Kinder gesund ernähren will, muss auf eine ausgewogene Ernährung achten. Und die fängt schon beim Pausenbrot an!

Ein gesundes Frühstück fördert die Konzentration

Wussten Sie, dass rund ein Drittel aller Kinder (und Jugendlichen) morgens ohne Frühstück aus dem Haus geht? Viele verzichten sogar freiwillig darauf – und stopfen sich dann bis mittags mit irgendwelchen Süßigkeiten voll. Deshalb sollten Sie unbedingt darauf achten, dass Ihr Nachwuchs eine Kleinigkeit isst, bevor er in den Kindergarten oder in die Schule geht. Denn wenn der Magen leer ist, hält auch die Konzentration nicht sehr lange an. Die Folge sind schlechte Noten und Übergewicht durch das unkontrollierte Naschen. Im Gegensatz zu Erwachsenen verkraften die Kleinen sogar ein zweites Frühstück in Form von Pausenbroten, die zu Hause geschmiert werden.

Unser Tipp: Damit das Pausenbrot auch gegessen wird, sollte es mit einem Aufschnitt belegt werden, der von Ihren Kindern gerne verspeist wird. Beziehen Sie die Kleinen am besten mit ein, dann stehen die Chancen gut, dass sie ihr Pausenbrot nicht verschmähen oder wieder mit nach Hause bringen.

Süße Fehlkäufe vermeiden

Die sogenannten Lebensmittel für Kinder, suggerieren Eltern, dass sie für die Kleinen gesund sind. Darüber hinaus ist der Inhalt immer bunt verpackt und schmeckt meist recht süß. Allerdings enthalten diese Produkte kaum merklich Vitamine, Mineralien oder Ballaststoffe. Wenn Sie Ihren Kindern etwas zum Naschen mitgeben wollen, dann versuchen Sie es doch mit frischem Obst oder selbst gebackenen Keksen, die aus Vollkornmehl hergestellt wurden. Zum einen machen diese länger satt, zum anderen können Sie den Zuckergehalt selbst bestimmen.

Quelle: obx-medizindirekt